Aegina - Korfu
Asprakis Shipyard Aegina
Montag 13.09.2021. Nachts 03:30 Uhr klingelt der Wecker. Wir fahren mit dem Bus zum Flughafen, Gepäckkontrolle, nach der Covid Impfung fragt
niemand. Planmäßig landen wir in Athen, weiter mit der Metro nach Monastiraki, umsteigen in den Zug nach Piräus, dann auf die Fähre nach Ägina.
Dort angekommen mit dem Taxi zu Asprakis Shipyard. Hier weht ein kräftiger Nordwind, der Meltemi. Gregory meint, dass wir bei diesem Wind nicht
einwässern können. Erst übermorgen soll es besser werden und so gehen wir zwei Tage in das Hotel Ägina. Nach dem Abendessen fallen wir
totmüde ins Bett und schlafen zwölf Stunden am Stück.
Im Sommer hatte sich immer mehr der Gedanke verfestigt, das Schiff auf Korfu zu verkaufen. Da der Korinth Kanal immer noch geschlossen ist
müssen wir wieder südlich um den Peloponnes fahren. Und so brechen wir zu unserer voraussichtlichen letzte Fahrt auf.
Ägina - Poros
Mittwoch 15.09.2021. Heute ist Einwasserung. Nachdem wir im Wasser liegen springt der Motor nicht an. Wir werden wieder ausgekrant,
und an die Seite gestellt, ein Motorspezialist wird herbeigeordert. Zwischenzeitlich findet B. den Fehler, die Starterbatterie ist hin.
Der Versuch die Batterie aufzuladen mißlingt, Gregory besorgt eine Neue. Nach erneuten Einwassern kommen wir erst gegen 16:00 Uhr los.
Im Hafen von Aegina stellen wir fest, dass alle Liegeplätze belegt sind. Am Ufer stehen weiße Standzelte für das Pistazien-Festival,
welches ab morgen stattfindet. Wir sind zu spät und so beschließen wir, weiter nach Poros zu fahren. Als wir in Poros ankommen,
ist die Sonne schon untergegangen. Im letzten Büchsenlicht finden wir einen freien Platz und legen mit Buganker an.
Am nächsten Tag will eine große Yacht den Leigeplatz neben uns erzwingen und reißt unseren Anker aus. Der Wind frischt auf und wir
legen ab und gehen in der Nähe der Fähren am Schwimmsteg längseits. Wir finden in der Nähe ein sehr gutes Restaurant, das "Posaidon".
Poros - Monemvasia
Samstag 18.09.2021. Wir starten früh, denn es liegen zwölf Stunden Fahrt vor uns. Als wir die Insel Hydra passieren sichten wir die
traditionelle Windjammer "Sea Cloud". Am späten Nachmittag können wir Segel setzen und erreichen gegen Abend den Hafen.
Für die nächsten Tage soll es windig werden, so warten wir noch auf günstiges Wetter für die Fahrt um das berüchtigte Kap Maleas.
Monemvasia - Vathy Cove - Kalamata
Dienstag 21.09.2021. Wir starten früh bei Sonne und Windstille und fahren 17 Seemeilen zum Kap Maleas. Auf der Westseite liegt
der markante Leuchtturm und auf der Südseite das Kloster des Heiligen Georg.
Danach führt der Weg zwischen den Inseln Elefanisos und Kythiros hindurch in den Golf von Lakonikos. Am Kap Tainaron, dem mittleren
Finger des Peloponnes, liegen auf der Ostseite drei Buchten nebeneinander. Die sicherste ist die nördlichste Porto Kagio, die wir auf
unserer Herfahrt besuchten. Aber auch die darunter liegende Ormos Vathi, englisch Vathy Cove, soll guten Schutz bieten.
Als wir gegen 17:00 Uhr die Vathy Cove erreichen, sind wir das einzige Schiff in der Bucht. Wir werfen den Anker und merken, dass er
nicht hält. Also Anker auf, zweiter Versuch, etwas besser aber beim Einfahren merken wir er hält nicht richtig.
Der Wind soll auffrischen, hier können wir nicht bleiben. Kurz nach Sonnenuntergang legen wir zur Nachtfahrt ab, mit Ziel Pilos.
Nach dem Kap Tainaron frischt der Wind kräftig auf und eine hohe Welle steht an, die das Schiff immer wieder krachend eintauchen lässt.
Der Vollmond geht hinter dem Kap auf, wir studieren noch einmal die Wetterdaten und entscheiden, nördlich nach Kalamata zu fahren.
Wir hoffen, dass im Messenischen Golf die Wellen deutlich abnehmen.
Um Mitternacht stehen die Wellen immer noch an, krachend stampft die Impuls Kalamata entgegen. Wenige Meilen vor dem Ziel wir die See
endlich ruhiger. Gegen 06:00 Uhr fahren wir bei Dunkelheit in den Hafen ein. Nach mehreren Anrufen über Funk findet sich jemand der
uns beim Anlegen hilft. Alles gut gegangen, wir gehen erst einmal schalfen.
Kalamata - Pilos
Freitag 24.09.2021. Der Wind hat sich gelegt und so fahren wir gemütlich nach Pilos. Wir reflektieren nochmal die Nachtfahrt
und sind froh, dass wir uns für den Umweg über Kalamata entschieden haben. Wir fahren vorbei an der Stadt Koroni mit der
bekannten Burg, umrunden das Südkap von Messenien und nördlich der Insel Sapientza sehen wir das eindrucksvollen Kastello Methoni,
aus venezianischer Zeit.
Nach der Einfahrt in die Bucht von Pilos wird das Wasser ruhig. Die Marina ist wieder voll, aber wir finden wie im Juni einen
Platz am Stegkopf, der nur ein Drittel unserer Bootslänge breit ist.
Pilos - Katakolon
Samstag 25.09.2021. Wir starten bei Windstille und fahren durch die Bucht bis zum Felsdurchgang. Dann frischt der
Wind stark auf, Schaumkämme bilden sich und eine unangenehme Welle steht an. Mittags erreichen wir die Insel Proiti, unser Tagesziel
ist Kiparissia. Nördlich der Insel flaut der Wind ab, die Welle wird ruhiger und wir entscheiden, heute noch nach Katakolon zu fahren.
Die Motordrehzahl wird erhöht und bei Sonnenuntergang laufen wir in Katakolon ein. Unser Anker hat hier das letzte mal nicht
gehalten und so gehen wir am städtischen Kai längsseits.
Katakolon - Zakynthos
Sonntag 26.09.2021. Zakynthos, die drittgrößte der ionischen Inseln ist der erste Ort auf unserer Rückfahrt, den wir vorher noch
nicht besucht hatten. Die Venezianer gaben ihr den Beinamen Blume des Ostens. Die Insel ist Hauptnistplatz der Unechten Karettschildkröte.
Am Hafeneingang sehen wir die Nachbildung eines antiken Kriegsschiffes, einer Trireme. Wir werden zu einem Liegeplatz am Nordostkai
gewunken und machen neben der deutschen Motoryacht "Lady Elisa" fest. Am Abend spazieren wir über den Dionysios Solomos Platz.
Die Freiheitsstatue zeigt eine Siegesgöttin, die einen Kranz aus Olivenzweigen zum Himmel streckt und soll an die staatliche Unabhängigkeit
Griechenlands 1821 erinnern. Im Restaurant "Alektor" essen wir auf der Terrasse Knofi Brot und Kaninchen in Tomatensauce.
Zakynthos - Sami
Dienstag 28.09.2021. Am Morgen heißt es Anker auf, der Ankergrund ist Schlamm und bot sehr guten Halt. Nur mit Vorsegel segeln wir
nach Kefalonia in den uns bekannten Hafen Sami.
Sami - Sivota Lefkadas
Mittwoch 29.09.2021. Nach der Ausfahrt setzen wir Segel und mit halben Wind segeln wir durch den Ithaka Kanal. Steuerbord liegt
malerisch die Insel Ithaka und backbord Kefalonia. Am Nachmittag erreichen wir die Bucht von Sivota. An der Stafros Taverne fragt
man uns, ob wir reserviert hätten. Nein. Nach einer Weile bieteten sie uns einen Platz längseits an einem Steg am Nordufer an.
Von hier aus nehmen wir erstmalig Kontakt zum De Valk Yacht Broker auf und avisieren unser kommen.
Für die Weiterfahrt fragen wir die Taverne "Karnagio" auf Meganisi an, aber die ist schon geschlossen. Die Lefkas Marina verlangt auf
Anfrage eine für uns unangemessene Liegegebühr und so beschließen wir, direkt in die Cleopatra Marina zu fahren.
Sivota Lefkadas - Cleopatra Marina Preveza
Sonntag 03.10.2021. Sonnenschein, herrliche Landschaft, noch einmal durch den Lefkada Kanal segeln. Gegen Mittag erreichen wir die
Schwimmbrücke die zu jeder vollen Stunde öffnet und zwei Stunden später legen wir in der Cleopatra Marina Preveza an.
Der Wetterbericht für die kommende Woche sieht nicht gut aus, viel Regen und zur Wochenmitte Starkwind. Wir beschließen Dienstag nach
Gouvia weiter zu fahren. Zuvor verabschieden wir uns von Frieda, der guten Seele des Marina Restaurants. Es gibt Lamm provancial und
zum Schluß Ouzo und Espresso.
Cleopatra Marina Preveza - Gouvia Marina
Dienstag 05.10.2021. Heute liegt ein weiter Weg vor uns und so legen wir noch bei Dunkelheit ab. Nachdem wir den Ambrakischen Golf
über die Wasserstraße verlassen haben, geht die Sonne auf. Mit Segel und Motor halten wir auf die Stadt Korfu zu. Die Strömung unterstützt
unsere Fahrt mit einem Knoten. An backbord gleiten die Inseln Antipaxos und Paxos vorbei, steuerbord die Region Epirus mit dem Pindosgebirge.
Zum Mittagessen gibt es Sardinen, am Spätnachmittag erreichen wir Korfu Stadt mit seiner Alten Festung. In der Gouvia Marina bekommen
wir Liegeplatz H47 in der Nähe des Marina Office zugewiesen.
Gouvia Marina
Mittwoch 06.10.2021 bis Mittwoch 27.10.2021. Für einen Winterliegeplatz an Land haben wir von der Gouvia Marina eine Absage bekommen.
Also wird das Boot im Wasser liegend zum Verkauf angeboten. Sofia, die Bootsmaklerin, kommt an Bord und wir unterzeichnen das Central
Agency Listing Agreement. Später erstellen wir noch eine detailierte Inventarliste.
Das vorhergesagte Wetter trifft ein, es regnet Tag und Nacht, Sturmböen wehen, am Nachbarboot bricht die Mooringleine, der Skipper macht
sich bei uns fest. Beim Abendessen im Restaurant "Argo" gibt es einen Blackout, wir Essen bei schwachen Kerzenlicht weiter.
Als wir aufs Schiff zurückkommen war unsere Mooringleine auch gebrochen. Ein Marinero hat unser Boot bewegt, es an eine andere Mooring
gelegt und dabei die Holeleine in die Schaube bekommen. Am nächsten Morgen kommen Taucher und reparieren alles.
Ein erster Kaufinteressent aus Serbien kommt an Bord. Der Mann hat von Segeln keine Ahnung, will aber sofort mit dem Boot nach
Australien fahren. "Mit dem stimmt etwas nicht, der macht nur Ärger" sagt die Maklerin. Wir sagen ab. Später kommen noch weitere
Interessenten.
Erwähnenswert sei noch ein Ausflug zum etwa sieben Kilometer südlich der Stadt Korfu liegenden Palast Achilleion. Die österreichische
Kaiserin Elisabeth (Sisi) hatte ihn in den Jahren 1890–1892 erbauen lassen.
Am Mittwoch, den 27.10.2021, nehmen wir Abschied von unseren Schiff und fliegen nach Hause.
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